Nach der 1:3-Niederlage beim SV Wehen Wiesbaden steht der VfL Osnabrück unter Trainer Pit Reimers vor einer wichtigen Partie. Am Sonntag erwartet die Lila-Weißen an der Bremer Brücke die Zweitvertretung des VfB Stuttgart. Für Reimers ist es das erste Heimspiel als Cheftrainer, und nach drei Niederlagen in Folge ist der Druck, endlich wieder Punkte zu sammeln, spürbar.
Der VfB Stuttgart II reist mit einer Mannschaft an, die trotz ihres jungen Durchschnittsalters von 20,6 Jahren zu den technisch versiertesten und passsichersten Teams der 3. Liga zählt. Trainer Markus Fiedler setzt auf eine spielstarke Elf, die in dieser Saison bereits 594 Pässe – die meisten in der Liga – gespielt hat und mit einer Passquote von 84,28 Prozent die zweithöchste Erfolgsrate aufweist. Besonders herausragend ist Kapitän Dominik Nothnagel, der die Mannschaft nicht nur defensiv zusammenhält, sondern auch als Torschütze glänzen kann. Sein Treffer aus rund 60 Metern gegen den TSV 1860 München wurde jüngst zum „Tor des Monats“ gekürt.
Osnabrück hingegen hat in den vergangenen Wochen vor allem mit der Chancenverwertung zu kämpfen. Während das Team in dieser Saison bereits 123 Torschüsse abgegeben hat, resultierten daraus nur elf Treffer. Der VfB Stuttgart II zeigt hier eine bessere Effizienz: Mit nur 73 Torschüssen erzielte das Team 13 Tore. Reimers hat diese Schwäche im Abschluss in der Vorbereitung klar angesprochen. Er zeigte sich jedoch optimistisch, dass seine Mannschaft sich gegen Stuttgart II beweisen und die Mängel in der Chancenverwertung abstellen kann.
Besonders gefordert wird die Defensive des VfL, die sich auf die schnellen Außenspieler Jarzinho Malanga und Benjamin Boakye einstellen muss. Beide gehören zu den sprintstärksten Spielern der Liga und können in der Offensive immer wieder für Gefahr sorgen. Beim VfL fehlt Abwehrspieler Lion Semic aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre, und auch hinter dem Einsatz von Bastien Conus steht nach einem Infekt ein Fragezeichen.
Trotz der jüngsten Negativserie sieht Reimers seine Mannschaft auf dem richtigen Weg: „Ich habe eine Mannschaft erlebt, die wirklich gut trainiert hat und zeigen will, dass sie es besser kann. Wir sind gut vorbereitet auf den VfB, wollen den Fokus aber vor allem auf uns legen.“
Für den VfL Osnabrück wird es entscheidend sein, an der Bremer Brücke eine Reaktion zu zeigen und wieder in die Erfolgsspur zu finden. Der Aufsteiger VfB Stuttgart II steht mit elf Punkten auf Platz zehn der Tabelle und wird es den Lila-Weißen mit seinem offensiven und passsicheren Spielstil nicht leicht machen. Es wird ein spannendes Duell erwartet, in dem der VfL Osnabrück auf seine Heimstärke setzt, um endlich wieder Punkte einzufahren.
